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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 115

1895 - Leipzig : Voigtländer
115 Niederlande, Wilhelm von Oranien, Jakobs Schwiegersohn, landete mit einer hollndischen Flotte in England, und Jakob floh, von allen ver-lassen, nach Frankreich. 4. Wilhelm Iii. und Anna. Wilhelm Iii., mit seiner Gemahlin, Jakobs ltester Tochter Maria, auf den Thron erhoben, besttigte die Rechte des Parlaments und die Freiheiten des Volkes. Im Kriege gegen Ludwig Xiv. verteidigte er die Unabhngigkeit Europas, und befestigte Englands Seeherr-schaft. ' Mit der Knigin Anna (feit 1702), Jakobs Ii. jngerer Tochter, endete die Regierung des Haufes Stuart, und es kam 1714 bog, Haus Hannover auf den englischen Thron./ Jjf// -h-h 71. (129.) , S 71. -Das Deutsche Reich unter Kaiser Leopold I. 1. Trkenkrieg. Ohnmchtig infolge des 30jhrigen Krieges, wurde Deutschland durch die Kriege gegen Ludwig Xiv. nur noch tiefer ge-schdigt und erniedrigt. Auer diesen Kriegen hatte der Kaiser Leopold ' -(16581705), der seinem Vater Ferdinand Iii. auf dem Throne gefolgt war, schwere Kmpfe gegen die Trken zu bestehen. Diese drangen 16831683 bis vor Wien, das vom Grafen S t ar b emb er q heldenmtig verteidigt und von dem Polenknige Johann Sobiesky gerettet wurde. Seitdem kmpften die kaiserlichen Heere mit Glck gegen die Trken. Der Markgraf Ludwig von Baden schlug sie in mehreren Schlachten; die glnzendsten Erfolge aber errang Prinz Eugen, der edle Ritter". Prinz Eugen von Savoyeu war als der jngste Sohn des franzsischen Generals Moritz von Savoyen-Carignan in Paris geboren und wegen seines kleinen, schwchlichen Krpers fr den geistlichen Stand bestimmt worden. Sein Verlangen, in franzsische Kriegsdienste einzutreten, wurde abgewiesen. Da ging er nach sterreich, wurde kaiser-licher Offizier und beschmte bald durch glnzende Waffenthaten den Spott der Soldaten. In kurzer Zeit schwang er sich zum Feldmarschall empor. , . ~ In der groen Trkenschlacht bei Zenta erfocht er (1697) einen / Sieg, der die Befreiung Ungarns von der trkischen Herrschaft zur Folge hatte. sterreich behielt nicht allein Ungarn, sondern erwarb im Frieden von i |j j {) Aarlowitz (1699) auch Siebenbrgen. 2. Standeserhhungen deutscher Fürsten. Whrend Leopolds Re-gierung traten im Deutschen Reiche nachstehende Vernderungen ein: a. Mit dem Herzogtum Hannover wurde (1692) die Kurwrde ver- 1h? 2y bunden. Es gab also, nachdem Bayern im 30jhrigen Kriege'diese Wrde erhalten hatte, von nun an nennkurfr st en im Reich: drei geistliche und sechs weltliche. b. Der Kurfürst August Ii. von Sachsen wurde (1697) zum König ^ von Polen gewhlt und trat deshalb zur katholischen Kirche der. 8*

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 126

1895 - Leipzig : Voigtländer
126 174031. Mai 1740 starb Friedrich Wilhelm I., und Friedrich Ii. bestieg, 28jhrig, den Thron. /2. Der erste schleiche Krieg (1740-1742). Er erbte von seinem Vater ein Land von 2800 Quadratmeilen mit 2240 000 Einwohnern, einen Schatz von 9 Millionen Thalern (27 Millionen Mark) und ein trefflich eingebtes Heer von 83 000 Mann. Wenige Monate nach Friedrichs Ii. Regierungsantritt starb Kaiser Karl Vi. Mit ihm erlosch der Manns-stamm des Hauses Habsburg, und Karls Vi. jugendliche Tochter Maria Theresia wurde krast der sogenannten pragmatischen Sanktion Herrscherin der sterreichischen Lnder. Friedrich erhob auf Grund des Erbvertrages unter dem Kurfrsten Joachim Ii. Ansprche auf die schlesischen Herzog-tmer Brieg, Liegnitz und Wohlau (sowie Jgerndorf), welche sterreich an sich genommen hatte, und da Maria Theresia diese Ansprche nicht an-erkannte, griff er zu den Waffen. Ich denke," schrieb er, die khnste, schneidigste Unternehmung zu beginnen, der sich jemals ein Fürst meines Hauses unterzogen hat." So kam es zum ersten schlesischen Kriege. 1740 Friedrich rckte im Dezember 1740 in Schlesien ein, eroberte das Land binnen Monatsrist und siegte dann 1741 bei Molwitz (bei Brieg). Dar-auf (1742) drang er in Mhren vor und erzwang durch weitere Siege den 1742frieden zu Breslau, in welchem er Schlesien und die Grafschaft Gl atz erwarb (700 Dm. mit 1400000 Einw.). 3. Der sterreichische Erbfolgekrieg und der zweite schleiche Krieg. Unterdessen hatte der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern als Nach-komme des Kaisers Ferdinand I. Ansprche auf die sterreichische Erbschaft erhoben, und Frankreich, Spanien, Sachsen und Preußen hatten sich mit ihm gegen Maria Theresia verbndet. So kam es zu dem sterreichischen Erbfolgekrieg (17411748). Karl Albrecht besetzte mit einem fran-zsisch-bayrischen Heere sterreich und lie sich in Prag als König von Bhmen und in Frankfurt als Kaiser Karl Vii. (17421745) krnen. Aber die Ungarn, welche auf dem Reichstage zu Preburg gelobten, fr ihren König Maria Theresia in den Tod zu gehen", befreiten sterreich wie-der, drangen siegreich in Bayern ein und eroberten Mnchen. Diese Erfolge sterreichs machten Friedrich Ii. um den Besitz von Schlesien besorgt. 1744 Er begann daher den zweiten schlesischen Krieg (17441745), indem er mit 80 000 Mann kaiserlicher Hilfsvlker" in Bhmen einfiel. Infolge davon konnten die Franzosen und Bayern wieder nach Bayern vor-dringen und dieses Land zurckerobern. Aber kaum war Karl Vii. wie-der in seine Hauptstadt Mnchen zurckgekehrt, so starb er (1745). Sein Sohn Maximilian Joseph verzichtete im Frieden zu Aussen auf die sterreichische Erbschaft. Nun wurde Maria Theresias Gemahl (Franz

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 127

1895 - Leipzig : Voigtländer
127 Stephan von Toskana) als Franz I. zum Kaiser (17451765) gewhlt. Mit diesem kam die deutsche Kaiserwrde an das Haus Habsburg-Lothringen (17451806). Da auch Sachsen auf sterreichs Seite trat, so geriet Friedrich Ii. in groe Bedrngnis. Aber durch seinen Sieg bei Hohenfriedberg 1745 (in Schlesien) und den Sieg des alten Dessauers bei Kesselsdorf 1745 (unweit Dresden) fhrte er den Frieden zu Dresden 1745 herbei, in welchem er Schlesien behielt. 1745 Die Franzosen setzten den Kampf gegen sterreich noch fort und er-oberten unter dem Marschall von Sachsen die sterreichischen Niederlande (Belgien). Doch gaben sie indem Frieden zu Aachen 1748 ihre Eroberungen an Maria Theresia zurck. 80. (140.) |H, Her Siebenjhrige Krieg 1756-1763. 1. Die zwei ersten Kriegsjahre. Um Schlesien wieder zu erlangen und Preuens aufstrebende Macht zu vernichten, hatte Maria Theresia auf den Rat ihres Ministers Kaunitz mit Frankreich, Rußland (unter der Kaiserin Elisabeth, Peters des Groen Tochter) und Sachsen ein geheimes Bndnis verabredet. Von der ihm drohenden Gefahr unterrichtet, beschlo Friedrich, dem Angriff seiner Feinde zuvorzukommen, und begann, nur mit England verbndet, den Krieg, indem er 1756 unvermutet in 1756 Sachsen einfiel und Dresden einnahm. Er schlug die heranrckenden fter-reicher in der Schlacht bei Lobositz (in Bhmen) und nahm das sch-fische Heer bei Pirna gefangen. Im folgenden Jahre traten auch Schweden und das Deutsche Reich auf sterreichs Seite. Einer halben Million feindlicher Truppen konnte Friedrich nur 200000 Mann entgegenstellen. Zunchst wandte er sich gegen die sterreicher; er rckte in Bhmen ein und erfocht den mit schweren Verlusten und dem Heldentode des Feldmarschalls Schwerin erkauften Sieg bei Prag. Dann aber wurde er von 1757 dem sterreichischen Feldherrn Daun in der Schlacht bei Kolin (in Bhmen) geschlagen, so da er Bhmen rumen mute. Inzwischen drangen im Westen die Franzosen bis an die Weser vor, die Russen fielen in Ostpreuen ein. Aber inmitten dieser Bedrngnis bewhrte Friedrich sein hohes Feld-Herrntalent. Mit einem Heere von nur 22000 Mann jagte er die Franzosen samt der deutschen Reichsarmee (Reiausarmee"), 64000 Mann stark, in der Schlacht bei Rotzbach (unweit Merseburg), bei der sich namentlich der khne Reitergeneral Seydlilz hervorthat, in schimpfliche Flucht. Ganz Deutschland frohlockte der die lustige Franzosenjagd"; der Tag von Ro-bach erschien als ein Ehrentag fr die ganze Nation; denn ein deutscher

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 129

1895 - Leipzig : Voigtländer
, *4*' $?i vjl *Lhf '' ften Not war, starb 1762 die Kaiserin isabeh von Rußland, und Ru-land sowie Schweden schloffen Frieden mit ihm. Endlich wurde auch mit sterreich und Sachsen auf dem schsischen Jagdschlo Hubertusburg (15. Februar) 1763 Friede geschlossen, in welchem Preußen im Besitze1763 Schlesiens blieb.--- X 81. (142.) Friedrich der Groe und Katharina Ii. von Rußland. 1. Die Kaiserin Katharina Ii. (1762-1796). Unter Peters^es Groen Nachfolgern auf dem russischen Throne ragte vor allen die Kaiserin Katharina Ii., eine Deutsche von Geburt, durch groe Herrschergaben hervor. Sie vor allen setzte Peters des Groen Werk fort. Sie frderte den An-bau des Landes, den Gewerbflei, den Handel und die Volksbildung. Den Trken entri sie die Krim, welche sie unter dem Namen Taurien durch ihren Gnstling P o t e m k i n ihrem Reiche einverleibte. In einem zweiten Trkenkriege erweiterte sie das russische Gebiet bis zum Dnjestr. Vorza-lich aber vergrerte sie Rulands Macht durch die Vernichtung Polens. 2. Die erste Teilung Polens. Nach dem Tode des Polenknigs August Iii. bewirkte Katharina, da ihr Gnstling Stanislaus Po-niatowski zum König von Polen gewhlt wurde. Gegen ihn und Rußland ergriffen polnische Edelleute, von den Trken untersttzt, die Waffen. Da verband sich Rußland mit Preußen und Osterreich zur ersten Teilung dolens 1772; ein Drittel des polnischen Reiches wurde weggerissen, von 1772 welchem Rußland den grten Teil, sterreich Galizien, Preußen West-Preuen auer Danzig und Thorn erhielt. -V'k 82. (141.) ji\\ -Friedrich der Groe, Maria Theresia und Kaiser Joseph Ii. 1. Friedrich der Groe als Regent. Durch den Siebenjhrigen Krieg war Friedrichs Land erschpft und verdet. Der groe König ihat alles, ihm wieder empor zu Helsen. Er erlie, soweit es mglich war. ans krzere oder lngere Zeit die Abgaben, verteilte Getreide und gab Pferde fr den Ackerbau her, baute Hunderte von neuen Drfern, lie unfruchtbare Strecken urbar machen und zog der 200000 fleiige Ansiedler ins Land. Namentlich dem Bauernstnde suchte der König aufzuhelfen. Die Setbetgenfchaft wurde aufgehoben und in das mildere Verhltnis der .Guts-Untertnigkeit" umgewandelt. Ferner wurden die Frondienste beschrnkt und die krperliche Mihandlung der Bauern strenge verboten. Auch Handel und Fabrikthtigkeit, Berg- und Httenwefen wurden qe- Andr-Sevin, Lehrbuch der Weltgeschichte. Ii. q /*.>

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 167

1895 - Leipzig : Voigtländer
(hohenzollernscher Hausorden: Vom Fels zum Meer"). Auch legte er den Grund zu einer preuischen Kriegsflotte. 3. Deutsche Mittel- und Kleinstaaten. Zwar wurden einzelne deutsche Staaten lblich regiert, wiesachsen-Weimar unter dem Gro-herzog Karl August, dem Freunde Goethes; in Baden fand unter Groherzog Leopold (seit 1830) das Freiheitstreben des Volkes in der zweiten Kammer beredten Ausdruck; in Wrttemberg folgte auf den despotischen König Friedrich I. sein einsichtsvoller Sohn Wilhelm I. (18161864); in Bayern auf den leutseligen Maximilian Joseph I. sein Sohn Ludwig I. (18251848), ein fr deutsche Art, Gesinnung und Bildung begeisterter Vaterlandsfreund, der seine Regierung durch Frderung der bildenden Kunst verherrlichte. Zahllos sind die groartigen Schpfungen der Bau- und Bildhauerkunst und der Malerei, die der kunstsinnige König hervorrief; seine Hauptstadt Mnchen wurde durch ihn zur glnzendsten Heimsttte deutscher Kunst. Desto glanzloser und unrhmlicher war die Regierung einiger anderen deutschen Fürsten. Hannover wurde durch den Tod des Knigs Wilhelm Iv. von England 1837 vom englischen Staatsverbande gelst und bekam einen eigenen König in Wilhelms Bruder E r n st A u g u st, der die dem Lande kurz zuvor erteilte Verfassung wieder aufhob. 4. sterreich unter Metternichs Verwaltung. In sterreich, das sich immer mehr gegen das deutsche Leben absperrte, leitete 39 Jahre hindurch (18091848) der Staatskanzler Fürst Metternich den Staat. Da er frei-heitliche Neuerungen fr staatsgefhrlich erachtete, war er bestrebt, in fter-reich nur die alten Zustnde zu bewahren, während er zugleich eine gedeihliche Entwicklung der deutschen Bundesverfassung verhinderte und als Hauptver-sechter der unumschrnkten Frstengewalt in den europischen Angelegenheiten eine einflureiche Rolle spielte. Auf Kaiser Franzi, folgte (1835) sein schwacher Sohn Ferdinand I. I : 105. (166.) Die Februarrevolution in Frankreich. 1. König Ludwig Philipp 18301848. Der durch die Julirevolution auf den franzsischen Thron erhobene König Ludwig Philipp hatte es trotz seiner groen Klugheit doch nicht verstanden, seiner Regierung in der Liebe und Anhnglichkeit des Volkes eine seste Sttze zu verschaffen. Man warf ihm vor, da er mehr seinen und seines Hauses Vorteil, als Frankreichs Gre im Auge habe. Obgleich er bei seiner Thronbesteigung verheien hatte, da das Grundgesetz des Staates (die Charte) unter seiner Regierung eine Wahrheit" sein werde, beschuldigte man seine Minister, da die Ver-

6. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 182

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182 liegender Vorgang. Die Spanier, deren Thron s eit der Vertreibung der Knigin Jsabella erledigt war, boten dem Prinzen Leopoldvonhohenzollern-Sigmaringen, einem entfernten Verwandten des preuischen Knigs-Hauses, ihre Krone an. Gegen diese Thronbesetzung erhob der franzsische Kaiser Einsprache unter dem Vorgeben, da dadurch Preuens Macht gestei-gert werde. Um keine Veranlassung zum Kriege zu bieten, verzichtete Prinz Leopold auf die spanische Krone. Da stellte Napoleon durch seinen Gesandten Benedetti an König Wilhelm I., der sich im Bade Ems aufhielt, die ungebhrliche Forderung, des Prinzen Verzichtleistung auf den spanischen Thron fr alle Zukunft zu verbrgen, ein Ansinnen, das der König mit Festigkeit zurckwies. Nun erklrte der franzsische Kaiser an Preußen den Krieg 19 I!i 19. Juli 1870. 3. Deutschlands Erhebung. Der ruchlose Friedensbruch erfllte das deutsche Volk mit Ingrimm und weckte in allen Herzen das lebendigste Vaterlandsgefhl. Die Frhlingstage von 1813 schienen wiedergekehrt, der Geist der Freiheitskriege lebte wieder auf. Es gab keine Trennung mehr zwischen Nord- und Sddeutschland. Als König Wilhelm von Preu-en, der Oberbefehlshaber der gesamten deutschen Kriegsmacht, zu den Waffen rief, da stellten sich die Bayern und die Schwaben, die Badener und die Hessen mutig und siegesgewi unter des Heldengreises bewhrte Fhrung. 4. Die Streitkrfte. Napoleon sammelte 336 000 Mann unter seinem Oberbefehl an der deutschen Grenze, um, den Feind berraschend, bei Karls-ruhe der den Rhein zu gehen. Die deutschen Rstungen waren jedoch mit grter Schnelligkeit, binnen 14 Tagen, beendet, und nun standen den Franzosen 384000 Mann in drei Heeren gegenber: die erste Armee unter Steinmetz bei Trier und Saarlouis, diezweitearmee unter dem Prinzen Friedrich Karl um Kaiserslautern, und die dritte Armee, bei der sich die sddeutschen Truppen befanden, unter dem Kronprinzen von Preußen in der sdlichen Rheinpfalz. Am 31. Juli ging der König von Berlin zum Heere ab, begleitet von Bismarck, Roon und Moltke. 5. Die ersten Siege der Deutschen. Der Kampf begann am 2. August mit einem Angriff der Franzosen auf die offene preuische Grenzstadt Saarbrcken; nach rhmlichem Widerstande gegen die zwanzigfache feindliche bermacht rumte die kleine preuische Besatzung in geordnetem Rckzge die Stadt. Der Feind hatte den deutschen Boden betreten, um ihn bald auf immer zu verlassen. Am 4. August besiegte der preuische Kronprinz ein 6.|ng. franzsisches Heer bei Weien brg; zwei Tage darauf, d. 6. August, schlug er in der Schlacht bei Wrth den franzsischen Marschall Mete Methon. Dann rckte er durch die Psse der Vogesen gegen Nancy vor. Die Stein-

7. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 114

1895 - Leipzig : Voigtländer
114 gebenen Unterthanen mt ihr ohne Ansehung der Religion als ein rechter Landes-vater lieben." Die liebe Justiz lat euch in allen euren Landen hchlich befohlen sein, und sehet dahin, da sowohl den Armen als Reichen ohne Ansehen der Person Recht verschafft werde." Nehmt euch wohl in acht, da ihr nicht gar zu weitlufigen Hofstaat haltet, sondern zieht denselben nach Gelegenheit der Zeit ein, und reguliert alle-mal die Ausgabe nach den Einknften!"^ 1. Die beiden ersten Stuarts (16081649). Das Haus Stuart, wel-ches nach Elisabeths Tod 1603 den englischen Thron bestieg, regierte utv glcklich, da sein Streben nach unumschrnkter Knigsmacht und spter seine Hinneigung zur katholischen Kirche es in Widerspruch mit dem englischen Volke brachte. England sank unter ihm von der Hhe wieder herab, die es unter Elisabeth erreicht hatte. Nach langem Zwiespalt und Kamps unterlagen endlich die Stuarts den Freiheitsbestrebungen der Nation, deren Macht nun rasch einen groen Ausschwung nahm. Der erste König dieses Hauses in England war Jakob I. (16031625), der Sohn der Maria Stuart (ein Nachkomme Heinrichs Vii.), bisher als Jakob Vi. König von Schottland, das jetzt mit England vereinigt wurde. Des Knigs Willkr erzeugte groe Unzufrieden-heit im Lande; doch wurde der von einigen katholischen Fanatikern gesate Anschlag, König und Parlament in die Lust zu sprengen, die sogenannte Pulververschwrung (1605) vereitelt. Karl I. (16251649), Jakobs Sohn, reizte durch Verletzung des Steuerbewilligungsrechts das englische Parlament, durch Eiushruug der bischflichen Kircheuversassung die presbyterianischen Schotten. Im Krieg gegen das Heer des langen Parlaments von Oliver Cromwell besiegt, floh er zu den Schotten, wurde aber von diesen ausgeliefert, und das Par-1649tament lie den König als Tyrannen" hinrichten, 1649. 2. England als Republik (16491660). Nach Karls Hinrichtung wurde England in eine Republik verwandelt. Cromwell schlug die Schotten, welche Karls I. Sohn als König anerkannten, in mehreren Schlachten, ntigte den Prinzen zur Flucht aus dem Lande und lie sich zum Protektor der Republik (16531658) erheben. Den Knigstitel lehnte er ab. Durch die Navigationsakte, welche den sremden Nationen nur die Einfhrung ihrer eigenen Erzeugnisse nach England gestattete, shrte er einen Krieg mit Holland herbei, der jedoch glcklich endete. Damit begann die S e e h er r s ch a s t Englands. Nach seinem Tode wurde sein Sohn Richards Protektor, dankte aber schon nach acht Monaten ab, und nach lngeren Wirren wurde Karl, der Sohn des enthaupteten Knigs, aus den Thron berufen. 3. Die Revolution von 1688. König Karl Ii. und nach ihm sein Bruder Jakob Ii. herrschten unbesonnen und willkrlich. Jakob Ii. trat offen zur katholischen Kirche der und suchte sie in England wieder zur Herrschaft zu bringen. Daher kam es bei der Geburt eines Kronprinzen zur Re-Volution, 1688, die jedoch ganz unblutig verlief. Der Statthalter der / 70. (128.) England.

8. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 124

1895 - Leipzig : Voigtländer
war darauf bedacht, seine Hausmacht zu vergrern und das Reich fr feine Zwecke zu gebrauchen. Die kaiserliche Wrde war mehr eine Last, als da sie Macht verlieh. Da das Reich in mehr als 300 beinahe selbstndige Staaten zerfiel, so war eine einheitliche oberste Gewalt fast nur noch ein Name. Der Reichstag, der (seit 1663) seinen stndigen Sitz zu Regens-brg hatte, wurde nicht mehr von den Fürsten in Person besucht, sondern durch Gesandte beschickt. Seine Verhandlungen schleppten sich unter lauter Frmlichkeiten in endloser Breite hin; Beschlsse kamen nur mhsam zustande. Er bestand aus drei Abteilungen: dem Kurfrstenkollegium, dem Frsten-kollegium und dem Stdterat. Nur wenn alle drei Kollegien den kaiserlichen Antrgen zustimmten, konnte ein gltiger Reichsschlu ergehen. 2. Zwei Trkenkriege, die der Kaiser fhrte, hatten einen verschiedenen Verlauf. Im erfteren erfocht der Prinz Eugen erfolgreiche Siege (bei Peterwarbein und bei Bel-grab); im zweiten dagegen kmpften die sterreichischen Heere nach Eugens Tode (1736) so unglcklich, ba die meisten Eroberungen wieber verloren gingen. 3. Der polnische Thronfolgekrieg (17331738). Nach Augusts Ii. Tode hatten die Polen nochmals Stanislaus Leszinski zum Könige gewhlt. Er war aber mit Einwilligung des Kaisers von den Russen ver-trieben, und August Iii. von Sachsen als König eingesetzt worden. Daher hatte der franzsische König Ludwig Xv., der eine Tochter von Stanislaus zur Gemahlin hatte, Krieg gegen den Kaiser begonnen. So kam es zu dem po lnisch en Th ronfo lg ekrieg,in welchem sterreich und Rußland fr August Iii., Frankreich und Spanien fr Stanislaus Leszinski kmpften. Dieser Krieg hatte auch sr das Deutsche Reich wichtige Folgen. Im Frieden zu Wien wurde August in. als König von Polen anerkannt. Stanislaus erhielt dafr das alte deutsche Herzogtum Lothringen, welches nach Sta-nislaus' Tode an Frankreich fallen sollte (was 1766 eintrat). Der Herzog von Lothringen, Franz Stefan, des Kaisers Schwiegersohn, wurde mit dem Groherzogtum Toskana entschdigt. Auch trat sterreich Neapel und Sizilien an einen spanischen (bourbonischen) Prinzen ab. 4. Die pragmatische Sanktion. Fr diese Opfer erhielt Karl Vi., der ohne mnnliche Erben war, die Anerkennung der pragmatischen Sanktion, d. h. des Gesetzes, welches seine Tochter Maria Theresia zur Erbin der sterreichischen Staaten erklrte. Y Il Das Zeitalter Friedrichs des Groen. 79. (139.) Friedrichs des Groen Jugend und erste Thaten. 1. Friedrich vor seinem Regierungsantritt. Auf Friedrich Wilhelm I. folgte sein Sohn Friedrich Ii. der Groe 17401786, durch welchen

9. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 131

1895 - Leipzig : Voigtländer
131 Glaubens blieb Friedrichs Sinne um so fremder, je mehr er der neuen Aufklrung- zu gethan mar, die besonders durch franzsische Schriftsteller verbreitet wurde. Gleichwohl ein durchaus deutscher Mann, ein sittlich ernster, Pflicht-bewuter, ganz seinem Volke lebender Fürst, hat er durch seine Regentengre den deutschen Namen nach langer Schmach wieder zu Ehren gebracht und selbst seinem Gegner Kaunitz das Zeugnis abgentigt, da er wie kaum ein zweiter in der Geschichte den Thron und das Diadem geadelt" habe. 2. Maria Theresia und Kaiser Joseph Ii. In sterreich herrschte 1740 vierzig Jahre lang Maria Theresia (17401780), die letzte des Habsburgischen Geschlechts, eine Frstin, die durch ihre weiblichen Tugenden wie durch ihre Regenteneigenschaften dem Throne wieder einen persnlichen Glanz und Zauber verlieh, wie ihn seit Maximilian, dem letzten Ritter", kein Herrscher aus dem Hause Habsburg um sich verbreitet hatte. Schn und sittenrein, dabei ihrer hohen Herrscherstellung und ihrer Herrscherpflichten stets einge-denk, wute sie durch Liebenswrdigkeit und teilnahmvolles Wohlwollen die Herzen des Volkes zu gewinnen. Sie besa nicht nur die ntige Einsicht, um die zahlreichen Schden des erstarrten sterreichischen Staatswesens zu er-kennen; sie besa auch die ausdauernde Thatkrast, die drckendsten Mistnde zu beseitigen und notwendige Neuerungen und Verbesserungen durchzufhren. Ihre Bemhungen waren um so erfolgreicher, als ihre vorschreitende Wirk-samkeit nichts bereilte, sondern berall von Vorsicht und Migung begleitet war. Ihr Gegner im Kriege, Friedrich der Groe, war ihr Vorbild in derre-gentenarbeit. Wie durch Friedrichs Herrschergre das junge, kleine Preußen emporgehoben wurde, so drang mit der Regierung Maria Theresias ein neuer Lebensstrom in das alte sterreich ein; die vielerlei unter dem einen Staatsoberhaupt nur locker verbundenen sterreichischen Lnder wurden zu einem enger und fester zusammenhngenden Reiche vereinigt. Ihr Sohn, Jo-seph Ii. (17651790), der ihrem Gemahl Franz I. bereits 1765 in der Kaiserwrde gefolgt war, wurde erst nach der Mutter Tode, 1780, selb-1780 stndiger Herrscher in den sterreichischen Staaten. Ein Bewunderer Fried-richs des Groen, durchgreifender in seinen Regierungsthaten als seine be-sonnene Mutter, suchte er voll Feuereifers durch Abschaffung alter Lasten und Mibruche und durch freiheitliche Neugestaltungen seine Unterthanen zu be-glcken und die Krfte seines Reiches zu steigern. Die Leibeigenschaft hob er auf; seinen evangelischen Unterthanen, die frher schwer bedrckt waren, gewhrte er staatsbrgerliche Rechte; eine Menge Klster zog er ein. Aber da der menschenfreundliche aufgeklrte" Herrscher mit seinen Neuerungen allzu rasch und rcksichtslos vorging, hatten die meisten keinen dauernden Bestand. Ebenso milang sein wiederholter Versuch, Bayern beim Aussterben des 9*

10. Geschichte des Mittelalters - S. 215

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 32. Die Frauen des dritten Zeitraums. 215 Mutter, sie wolle das Los der schönen Jngeborg von Dänemark, von der sich Philipp August hatte scheiden lassen, nicht teilen und werde ihre Hand nur dem Manne reichen, dessen Braut sie schon in früher Jugend genannt worden sei. Irmgard schickte Boten an Hettmch und ließ ihn auffordern, auf der Burg Stahl eck bei Bacharach am Rhein sich einzufinden, da Philipp August um Agnes werbe un Mutter und Tochter in diese Verbindung nie wrlltgen wurden. Heinrich folgte dem Boten, und noch am nämlichen Abend erfolgte (1194) in Abwesenheit ihres Vaters die Trauung. Als nun Konrad, der den Kaiser in Speier besucht hatte, heimkehrte, ging ihm seine Gemahlin entgegen und sprach zu ihm: „Herr, gestern kam ein Fa ke mit braunem Haupte und weißer Kehle übers Feld geflogen. u gekrümmt sind ihm Klauen und Schnabel zu mächtigem Fange, und die Schwungfedern reichen soweit, daß man wohl sieht, sein Vater habe ihn auf einem hohen Aste erzogen. Diesen Falken habe ich gefangen und behalten." Konrad verstand die rätselhafte Rede mcht; da führte ihn Irmgard in das Zimmer, wo Heinrich und Agnes Schach spielten. „Hier", fuhr Irmgard fort, „hier ist der Sohn des edlen Löwen von Braunschweig, dem habe ich unsere Tochter gegeben; möge er Euch lieb und genehm sein!" Ansangs erschrak Konrad; doch erteilte er dem Paare seinen Segen und wußte auch den Kaiser zu überzeugen, daß diese Verbindung den Frieden zwischen den Welsen und Hohenstaufen vorbereiten könne. 14. Kaiser Friedrich Ii. war sechsmal vermählt. Das Schicksal seiner Familie ist schon oben (§. 27, 6) mitgeteilt worden. Friedrichs Sohn Konrad hatte Elisabeth, die Tochter des bayrischen Herzogs Otto, geheiratet und bei seinem Tode die Witwe mit einem zweijährigen Knaben hinterlassen. Elisabeth übertrug die Vormundschaft ihres Kindes Konradin ihrem Bruder Ludwig, einem leidenschaftlichen, aufbrausenden Manne, welcher Maria, die Enkelin des hohenstausischen Kaisers Philipp, geehelicht hatte. Maria lebte in allem ihres Standes und ihres Geschlechtes würdig und ward vom ganzen Hose in hoben Ehren gehalten. Unter den Rittern ihres Hofes zeichnete sich Rucho der Dttlinger durch Tapferkeit und Ritterlichkeit aus. Er spielte öfter mit der Herzogin Maria Schach und gewann ihr Zutrauen so, daß er bat, Maria möge ihn gleich andern ihrer Diener fortan nicht mehr mit Ihr, sondern mit Du anreden. Die Herzogin aber schwieg und ließ es beim Alten. Später jedoch, als sich ihr Gemahl im Kriege leichtsinnig den größten Gefahren aussetzte, und Maria ihn vergeblich bekümmerten Herzens gewarnt hatte, schrieb sie an den
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